Aushäusige

Aushäusige

Klagenfurt: Wieser Verlag 1996

MEHR

»Wenn ich Angst habe«, sagt Rita, »ist das Glück immer woanders«. Die »Aushäusigen« dieses Romans sind verzweifelt Suchende: ein entwurzeltes Geschwisterpaar, das fortgezogen ist aus dem Land der »Stottersprache«, des »Kindheitsschweigens«, sowie ein venezianischer Fischhändler, der sich erst zu Hause fühlt, wenn er im wörtlichen Sinn ohne Haus lebt. Selten sieht man die Wirklichkeit so restlos in Sprache aufgehen wie in diesem Debütroman. Die Identitätsstörungen der Figuren spiegeln sich auf der erzählerischen Ebene wieder: Die traditionelle Romanform wird aufgebrochen, ersetzt durch verschiedene Perspektiven und Sichtweisen. In einem sehr eigenen Ton wechselt die Südtiroler Schriftstellerin zwischen monströsen und alltäglichen Szenen hin und her, erzählt mit Bilderreichtum und großer Sprachintensität von einer zu Ende gehenden Liebe in Venedig, von den Rettungsversuchen gescheiterter Herzen, von Wiener Journalisten und Kriegsberichterstattern.

menu

Mehr Photos

No items found.

TASCHENBUCH-AUSGABE

Aushäusige

Innsbruck: Haymon-TB 2011

TASCHENBUCH-AUSGABE

Aushäusige

München: dtv 1999

RUSSISCHE AUSGABE

Неприкаянные

Moskau: Text Publishers 2001
Übersetzt von: Serafima Schlapoberskaya

Pressestimmen

Die Geschichte ist spannend, vor allem wenn man das Erzählprinzip und den Rhythmus erfaßt hat, beinah zu geläufig in manchen kleinen Momenten – was aber das Journalistenmilieu, eins der mehreren scharf umrissenen, sehr gut wiedergibt – und ganz heutig, auch im Sinn von frisch. Ergreifend gar für Momente die schwindende Liebesgeschichte mit dem venezianischen Fischhändler, und daß so viel offen und nur angetönt bleibt, sorgt für Wind und Licht in der Sache.

Peter Handke, im Katalog des Wieser-Verlags 1996

Sprache ist konservativ. Die Wirklichkeit läuft ihr davon, wenn wir nicht in Form sind. In diesem Sinn ist, glaube ich, Sabine Grubers erstes Buch in Form. Diese Prosa hat Atem. Und noch im Außer-Atem-Kommen stiftet sie Form. Rhythmisch, das heißt beim Nachatmen auf den schlechten Taktteil. Und kompositorisch, wenn ein Atemholen-Müssen beim Erzählen Leerstellen in der Handlung schafft, und der Leser muß von sich aus den Kausalnexus herstellen dort, wo er nur angedeutet bleibt. Ein Reiz des Buches liegt darin. Ein anderer heißt Venedig. Ein unvertrautes Venedig nämlich (...). Ein Text, kühl, passioniert und mitleidsvoll, ganz ausgetastet in den Valeurs, voller Ekstasen, überraschenden Abbremsungen, Reservaten zum Verweilen.

Hermann Peter Piwitt bei der Erstpräsentation am 14.10.1996 im Literaturhaus Wien

Sabine Gruber, geboren 1963 in Meran (Italien), hat in Wien studiert und in Venedig als Universitätslektorin gearbeitet, war Stadtschreiberin in Klagenfurt und lebt jetzt wieder in Wien. Mit dieser Biographie sind auch schon die geographischen Kreuzwegstationen ihres ersten Romans skizziert. Aber der autobiographische Proviant nährt nur einen geringen Teil des Buches, der grosse Rest lebt von Erfindungen, vom sicheren Sprachgeschmack der Autorin, von der Schizophrenie der Erzählstimmen und des Landstrichs aus dem sie kommen.“ (...) „Aushäusige“ ist ein zweistimmiger Roman über das Fremdsein.

Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung, 19./20. April 1997

Wunderschön unaufgeregt und aus geschickt miteinander verschränkten Perspektiven wird die Geschichte von Rita und Anton erzählt, Geschwister, die herumirren, ihr Ziel nicht kennen und es dennoch nicht aus den Augen verlieren.

Der Spiegel 46/1997

Die Südtirolerin Sabine Gruber, die derzeit in Wien lebt, hat ein hintergründig-ironisches Buch über die stets mit der Ferne verbundenen Hoffnungen und Träume der Provinzler Rita und Anton geschrieben, es erzählt in beeindruckenden Bildern von ihren Enttäuschungen und vom Einbruch des Alltäglichen, deckt klischeehafte Vorstellungen von Provinz und Metropole auf und reflektiert über die Unmöglichkeit, sich zwischen „Wien“ und „Venedig“ zu entscheiden.

Sieglinde Klettenhammer, Inn 37, November 1996

Zu sabine grubers erstem roman Aushäusige kann nur gutes gesagt werden. Es ist ein buch, das überrascht und das keine schwächen hat, die sprache ist reichhaltig, ausgereift und entwicklungsfähig, die autorin hat einen scharfen blick und besitzt die fähigkeiten der verdichtung und der analytischen durchdringung – sowohl ihres themas wie ihrer figuren.

Herbert J. Wimmer, wespennest 1997

Wer sich mit Sensibilität auf die Lektüre dieses Buches einläßt, wer aufmerksam und ohne Vorurteil die Standpunktwechsel und die Identitätsbrüche akzeptiert, wird letzten Endes durch die Begegnung mit Bilder-Intensität und einem ganz persönlichen Sprachduktus belohnt.

Alfred Warnes, Wiener Zeitung, 25. April 1997

Lässig erfaßt Sabine Gruber die Welt der heutigen Mittdreißiger, souverän meistert sie ihren ersten Roman, ohne jeglichen erzählerischen Ballast anzuhäufen.

Susanne Zobl, profil 13, 24. März 1997

Pressestimmen

Peter Handke, im Katalog des Wieser-Verlags 1996

Hermann Peter Piwitt bei der Erstpräsentation am 14.10.1996 im Literaturhaus Wien

Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung, 19./20. April 1997

Der Spiegel 46/1997

Sieglinde Klettenhammer, Inn 37, November 1996

Herbert J. Wimmer, wespennest 1997

Alfred Warnes, Wiener Zeitung, 25. April 1997

Susanne Zobl, profil 13, 24. März 1997